Die ultimative Packliste… nur sechs Dinge – und aus

Ich packe meinen Koffer und nehme mit…Reden wir mal über die ultimative Packliste für Reisen. Kennt ihr die? Ich nicht, auch nicht nach fast 50 Jahren Lebenserfahrung. Drei Unterhosen, drei Paar Socken, ein warmer Pulli…Ich gehöre nicht zu den Menschen, die schon Wochen vor ihrem Drei-Tages-Urlaub Listen schreiben und sich extra noch einen Tag vor der Abreise freinehmen müssen, um ihren Koffer zu packen. Vielleicht ist es meine mangelnde Vorbereitung, die für fehlende, falsche oder viel zu viele Utensilien im Urlaub verantwortlich ist, aber ich glaube, den perfekten Kofferinhalt gibt’s in Wahrheit nicht.

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Ostseesegeln – es gibt kein schlechtes Wetter – mit der richtigen Kleidung

Es gibt ja Leute, die kaufen nur für die paar Reisetage im Jahr jeweils neue Urlaubsgarderobe: unvorteilhafte Dreiviertelhosen, superkurze Kleidchen und bauchfreie Fransentops im Hippie-Style. Deswegen ist für Christoph und mich das Café an der Promenade unser Lieblingsplatz, denn wir kommen aus dem Schauen nicht mehr ‚raus. Ich bin überzeugt, dass der Großteil der urlaubenden Menschen in zu kurzen Röcken, siebenfärbigen Schlappen und eigenartigen Sonnenhütchen sich im wahren Leben in völlig herzeigbaren Outfits in die Öffentlichkeit wagt. Christoph und ich tragen im Urlaub eigentlich keine Dinge, wofür wir uns zu Hause genieren würden (aber vielleicht tun das die Sonnenhütchenträger auch nicht?) und ersparen uns somit Shopping-Orgien für die Reise.

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Mann mit Stil

Diesmal schaut das anders aus. Wir schreiben endlose Listen, kaufen alles mögliche Zeug zusammen, das sich zu Hause stapelt und die Listen werden trotzdem länger. Hippiekleidchen und Dreiviertelhosen stehen nicht auf der Liste, stattdessen Wassertank, LED-Lampen und ein Torx-Schraubenzieher. Dieses Mal dauern die Vorbereitungen länger als bei unseren bisherigen Urlauben, bei denen ich oft genug bis am letzen Abend gearbeitet und danach Koffer für vier Leute gepackt habe. Dieses Mal bereiten wir uns seit Monaten vor und haben noch Monate vor uns, wenn auch unsere Vorbereitung eher extensiv ist, denn unsere Chefs haben wenig Mitleid mit uns, was uns chronischen Zeitmangel und geistiges hin- und herswitchen zwischen zwei Welten beschert. Einmal sind wir mitten im winterlichen Niederösterreich, Christoph beschwichtigt furchtsame Patienten und ich diskutiere mit renitenten Lokalpolitikern, dann wiederum befinden wir uns geistig auf Maha Nanda im British Channel und planen das Anlegemanöver in Brighton.

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Männer mit Stil

Hier die (unvollständige) Liste der Dinge, die ich beim Packen vergessen habe: Haarfön – bei ganz langen, naturgelockten Haaren ein Essential.

Brille – ich trage Kontaktlinsen, aber nicht rund um die Uhr

Christophs Shorts – und zwar alle. Im Sommerurlaub in Italien

Handyladekabel – der Klassiker

Kontaktlinsenbehälter – ich musste mir kleine Schnapsgläser für die Aufbewahrung organisieren

Schihandschuhe – am Schulschikurs

Adressbuch – in den Zeiten vor Internet, als man noch Ansichtskarten schrieb

Badeanzug – am Thermen-Wochenende

Es soll Eltern geben, die aus pädagogischen Gründen ihre Kinder dazu ermuntern, selbst ihre Koffer zu packen. Wir haben nach einigen schlimmen Erfahrungen davon Abstand gehalten (und stehen auch heute noch gelegentlich beratend zur Seite, wenn diffizile Garderobenfragen auftauchen. „Soll ich fünf oder sieben T-Shirts mitnehmen?“). Als unsere Kinder noch ziemlich klein waren, trugen wir ihnen auf, ihre Spielsachen für den Urlaub einzupacken, woraufhin einer der beiden seinen Felixkoffer in Sekundenschnelle mit Matchbox-Autos vollräumte und rief „Fertig gepackt!“ Es war übrigens jener, der sein gesamtes Kindheits-Dasein niemals mit Autos gespielt hatte… Es hat sich in unserem Familien-Fall als empfehlenswert herausgestellt, das gesamte Kinderzeug von Spielsachen über Toiletteartikel bis Kleidung selbst einzupacken und später darauf zu achten, dass auch alles in korrektem Ausmaß verwendet wird. Noch heute erinnern sich unsere Jungs an jenen legendären Auftritt unseres Junior-Sohnes im Alter von sechs Jahren. Sie urlaubten mit Oma und Opa in Kärnten und die Großeltern riefen etliche Male zum Aufbruch, während der Kleine im Garten der Pension herumtollte. Bis Oma, Opa und die Kids endlich im Auto saßen, dauerte es einige Zeit, doch erst beim Schlendern auf der eleganten Promenade von Velden am Wörthersee bemerkte Oma voll Entsetzen, dass der süße Kleine eine ausgewaschene, verbeulte, schmutzige, lange Jogginghose trug, während ganz Velden in luftig-eleganten Sommeroutfits flanierte. Zu allem Überfluss wurde eine Stunde später bei einer Bootsfahrt das T-Shirt des jungen Mannes im See versenkt, sodass dieser danach bei einem Souvenierstand mit einem unsäglichen Wörthersee-Werbe-Shirt neu eingekleidet wurde. Wie gesagt, nicht jede Urlaubsgarderobe ist ein Augenschmaus.

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Mit den Großeltern in Kärnten

Gröbere Styling-Fauxpas sind uns – meines Wissens – bisher erspart geblieben. Mein bester Ehemann von allen würde jetzt sagen: „Weil du eine Frau mit Stil bist.“ 🙂 Letztendlich spielt es doch keine Rolle, wie man im Urlaub erscheint, denn keiner kennt dich hier… Abgesehen davon kriegt man irgendwann Übung beim Packen, ist eh immer dasselbe: Wäsche, Hosen, T-Shirts, Pullis, Kleider, Badesachen. Und was man vergessen hat, kann man im Notfall kaufen, denn wer auf eine Insel ohne Einkaufsmöglichkeit reist, legt höchstwahrscheinlich auch keinen Wert auf das perfekte Styling. Und jenen, die im Schiurlaub ihren Schianzug vergessen, ist eh nicht zu helfen (Ich wars nicht, es war ein anderer!).

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Hier meine ultimative Packliste der Dinge, die ich immer mitnehme (und nie, nie wieder vergessen werde, ich verspreche es, oh Captain, mein Captain):

Pass

Führerschein

Kreditkarte

Brille

Handy plus Ladekabel

Fotokamera plus Ladegerät

 

 

 

2 Kommentare

    1. Hi Ilse, danke für dein Lob, freu mich sehr darüber, weil ich immer am Zweifeln bin…
      Das mit dem Buch haben jetzt schon einige gesagt und vielleicht reift der Gedanke ja in diesem Jahr. Schauen wir mal 😉 alles Liebe Ulli

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