Lust und Leid: ein Wochenende im Zeichen von Christophs Kunst

Kunst ist etwas Anstrengendes. Das habe ich am Wochenende wieder einmal bestätigt bekommen und ich sage das, obwohl ich keine Künstlerin bin. Dafür habe ich einen Künstler an meiner Seite und das ist anstrengend. Aber auch schön. Wie der Meister sagt: „Künstlerische Arbeit ist Lust und Leid zugleich.“

Eine Ausstellung bedeutet, innerhalb von zwei Tagen viermal 50 Bilder schleppen, zweimal verladen, einmal aufhängen, ein Buffet für die Vernissage vorzubereiten, den Weinhändler unseres Vertrauens zu besuchen und mit mehreren Kisten voll Bouteillen wieder verlassen – sein Name soll natürlich kein Geheimnis bleiben. Werner Zirnsack aus Sierndorf produziert unsere Lieblingsweine: sein Weinviertler Grünen Veltliner und Welschriesling  sind ein Traum. Aber dann, wenn alle Bilder hängen, alle Spots platziert sind, der Wein gekühlt ist und die Ausstellungsgäste hereinströmen, kommt der Moment, an dem der Künstler, Huldigungen entgegennimmt und sich feiern lässt. Und seine Muse darf sich dann auch ein bisschen im Glanz des Meisters sonnen 😉

Geschichtsträchtiger Ausstellungsort

Mein Ehegatte (ein Wort, das er hasst), Captain und Künstler hatte am Wochenende eine Ausstellung. In einem kleinen Museum in Deutsch-Wagram, im Napoleonmuseum, hatte er zur Vernissage geladen. Das Gebäude ist das älteste der Stadt, wurde 1740 erbaut und diente Erzherzog Carl während der Schlacht bei Wagram am 5. und 6. Juli 1809 als Hauptquartier. Im Museum bekommt man einen Überblick über jene Schlacht, die hier im Marchfeld zwischen Österreich und Frankreich ausgetragen wurde und in der Napoleons französische Truppen Erzherzog Carls österreichische Armee besiegten.

Außerdem gibt es hier einen großen Raum, der für Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt wird und ebendort hat Christoph seine Bilder ausgestellt.

IMG_6528

Also 50 von seinen 800. Natürlich hat er bei der Eröffnung in typischer  Bescheidenheit tiefgestapelt und als er nach der geschätzten Anzahl seiner Bilder gefragt wurde, 200 gesagt. Aber eigentlich war die Frage unnötig und auch die Antwort ist unerheblich, denn, wie Christoph richtig sagt. „Wenn ein Maler nur ein einziges geniales Werk schafft, ist er ein großer Künstler.“

Ich bin jedenfalls ein großer Fan der Kunst des besten Ehemanns von allen, mich fasziniert die einzigartige Ausdruckskraft, die in seiner Linienführung liegt. Außerdem ist er ein begnadeter Menschenmaler, solange es ihm gestattet ist, Extreme zu zeichnen. Er liebt es, außergewöhnliche Formen und Gesichtsausdrücke, ungewöhnliche Details der Physiognomie und Antlitze, die eine Lebensgeschichte erzählen, zu Papier beziehungsweise Leinwand zu bringen. Dazu hat er mir einmal indirekt ein Kompliment gemacht. Ein Freund meinte angesichts Christophs vieler Porträts und Akte: „Da hast du ja mit Ulli ein perfektes Modell.“ Darauf mein liebster Künstler von allen: „Ich tu mir mit schönen Dingen schwer.“

 

Die Fotos (bis auf jene direkt oberhalb) sind von Regina Courtier, meiner wunderbaren Bezirksblätter-Mitarbeiterin und der besten Tanzsportfotografin Österreichs. Ich freu mich immer ganz narrisch, wenn sie zum Fotografieren vorbeischaut, denn ich kenne niemanden, der Menschen schöner in Szene setzt als sie. (Wenn ich mir’s recht überlege, das ganze Gegenteil von Christoph, der eher für „Mut zur Hässlichkeit“ steht. So verschieden ist Kunst!)

Reginas Fotos haben übrigens eindrucksvoll bewiesen, was ich schon seit über 30 Jahren behaupte: Würde man Christoph fesseln, würde er ganz furchtbar stottern. Er ist der King of Gesture!

 

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: