Abenteuer? War gestern. Maha Nanda und ihre Besatzung haben die ultimative Insel der Faulheit gefunden. Fuerteventura ist unsere Oase des Chillens, unser Hort der absoluten Relaxtheit, unsere Heimat des Lazing around.


Seit Wochen haben wir die Insel südlich von Lanzarote im Blick gehabt, sind ja auch nur sechs Meilen vom Südende des einen zum Nordende des anderen Eilands und sogar mit unserer (Maha Nanda, hör kurz weg!) trägen Stahl-Ente ist es ein Katzensprung. Naja, lang genug haben wir uns geziert, Lanzarote hat uns aber auch zu gut gefallen, aber nach fast vier Wochen haben wir doch den Absprung geschafft und sind ein paar Meilen Richtung Süden gesegelt.


Gelandet sind wir in Puerto Rosario, der Hauptstadt Fuerteventuras. Ziemlich verschlafen, ziemlich untouristisch, aber mit positiver Überraschung. Im Hafenführer heißt es, dass es hier einen guten Ankerplatz gibt – der uns derzeit nix bringt, weil wir erst unsere Ankerwinde reparieren müssen und auf Ersatzteile aus der Heimat warten – und im Hafen ausschließlich einige wenige Plätze für Locals vorhanden sind. Der Captain will’s wissen, denn die Sonne geht gerade unter und unserer akuten Faulheit ist es geschuldet, dass wir derzeit Nachtfahrten meiden. (Wir wollen einfach nicht mehr frieren, so schaut’s aus.)



Also fahren wir auf gut Glück in den Hafen und – dem Tüchtigen gehört das Glück – wir haben Glück. Ein Vigilante winkt schon von weitem und weist uns auf einen Platz an einem niegelnagelneuen Steg ein. Ja, seit einem halben Jahr gibt es hier ein paar Plätze für Sportboote, wie fein! Des Einen Glück des Anderen Leid. Der kleine, äußert beliebte, weil gut geschützte Ankerplatz musste den neuen Liegeplätzen weichen. Die sind übrigens supergünstig, es gibt Strom, Wasser und Toiletten, allerdings keine Duschen. Für eine Nacht ist das für uns Ankerwinsch-lose Reisende mehr als okay, denn am nächsten Tag ist Westwind angesagt und wir wollen weiter bis Gran Tarajal.


Kurzfristig hat uns das Glück verlassen, aus dem West- wurde Südwind – zwar sehr schwach, aber unlustig. Wozu sollen wir uns quälen und bei sechs Knoten am Wind kreuzen? Kurz mal überschlagen – bei diesen Bedingungen erreichen wir das 20 Meilen entfernte Ziel zirka um Mitternacht – und Plan B ist somit klar: Wir laufen den nächsten kleinen Hafen an… und wieder ist das Glück auf unserer Seite. Puerto Castillo, auch Caleta de Fuste genannt, ist ein winzigkleiner Hafen und hat für unser winzigkleines Bötchen gerade noch Platz. Sonnig ist es obendrein und vom Strand aus haben wir freien Blick auf Maha Nanda mit der Kulisse des Leuchtfeuers im Hintergrund. Na wenn das nicht eine feine Alternative zum nächtlichen Kriechgang nach Gran Tarajal ist.


Das läuft uns ja nicht davon und wir erreichen es problemlos am nächsten Tag. Ohnehin sind wir gerade in einer Schwachwindphase gelandet. Die macht uns zwar für die direkte Überfahrt nach Gran Canaria einen Strich durch die Rechnung (Wieder mal kurz überschlagen – zwei Tage bräuchten wir für die 100 Meilen. Na, sicher net!), aber Fuerteventura ist definitiv ein paar Stopps wert.




Gran Tarajal strahlt eine spezielle Atmosphäre aus. Ein bisschen zu groß und leer, ein bisschen einsam, verlassen und morbid, viele Geschäfte haben nachmittags auch nach der offiziellen Siesta-Zeit geschlossen. Der Hafen liegt ein bisschen abseits der Ortschaft, ist sehr großzügig und sehr karg angelegt, aber nordöstlich, Richtung Stadtzentrum erreicht man einen großen, einsamen Strand und eine feine Ankerbucht. Alles, nur nix von Süden, darf hier wehen, dann liegt man hier wie in Abrahams Schoß (sofern die Ankerwinde intakt ist, aber das erwähnte ich ja schon). Whatever, der Liegeplatz ist wieder mal supergünstig und die Stadt ohne Touristen ist einen Spaziergang wert. Etliche Kunstwerke liegen uns stehen hier rum, Streetart scheint auf Fuerteventura beliebt zu sein, speziell die Wandbilder, die Muros, sind wunderbare Fotomotive.
Zusammengefasst: Wer Nachtleben und Halligalli sucht, ist hier fehl am Platz, wer sich selbst genügt, kann hier ohne schlechten Gewissen faul sein. Es gibt ohnehin nix zu tun…


Unendlicher Hochnebel übern Osten Österreichs. Darunter ist es zieselig, kalt und kontrastlos.
Worum ich euch beneide, ist dieser natürlich aufgebauter Vitamin D – Status! Bleibt weiter faul!!!
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Na gut, wenn du drauf bestehst… Wir geben unser Bestes
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Wenn ich so einen Vergleich anstelle … Euer Wetter / unser Wetter. Ach … lieber lasse ich das sein. Ich gönne es Euch. Jedem das Seine. Ich fühle mich in der Natur auch sehr gut. Also, alles Bestens.
Weiterhin viel Glück und Grüße aus Hamm.
LG Jürgen
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Ich mag eigentlich den Wechsel der Jahreszeiten, aber ein Jahr ohne Winter – zum ersten Mal in meinem Leben – ist schon fein. Ich wünsche dir zumindest viiiiiel Wintersonnenschein!
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Danke Dir.
Aber mir macht das nicht viel aus. Die Kälte ist eigentlich mein Ding. Im Sommer bei Themperaturen über 30°, da leide ich.
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Zum Glück sind die Menschen so verschieden 😄
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… das finde ich auch.
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