Küchen-Battle an Bord: Wiener Schnitzel oder Friesland-Fischtopf

Die Grundbedürfnisse von Babys und Greisen sind die gleichen: Glück bedeutet für sie, wenn sie satt sind und es warm haben. Aus dem Babyalter bin ich definitiv heraus und das Greisenalter hab ich noch nicht ganz erreicht (nur nach einer durchtanzten Silvesternacht rückt es kurzfristig in greifbare Nähe), aber Essen bedeutet für mich schon auch Glück. Arm sind jene, die freudlos essen. Nahrungsaufnahme allein des Überlebensinstinktes wegen und völlig ohne Genuss ist schon etwas Trauriges.

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Erwtensoep – friesische Küche am Segelschiff

Captain Christoph isst… naja freudlos ist jetzt übertrieben, aber ihm fehlt die Begeisterung, die ich beim Schlemmen an den Tag lege. Immerhin freut er sich mit mir, wenn’s mir schmeckt und er isst außerdem widerspruchslos alles, was ich ihm vorsetze. Damit ist er als Tischgenosse – akzeptabel.

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In der eigenen Küche: Wiener Schnitzel, indisches Curry oder Pasta. Alles ist möglich

Seit das neue Jahr begonnen hat und DER TAG unaufhaltsam näher rückt, kreisen meine Gedanken außerhalb meiner Redaktionsarbeitswelt ständig um Schiffsarbeiten, die noch zu erledigen sind, die Einkaufsliste, die Organisation von Tausend Kleinigkeiten und so weiter. Ständig fallen mir neue Dinge ein, die noch zu tun sind so wie heute beim Kochen. Zu Christophs Freude gab es Wiener Schnitzel, das klassische österreichische Sonntagsgericht und Christophs Lieblingsgericht, das ich – seiner Meinung nach – viel zu selten zubereite. Da ist mir plötzlich eingefallen, dass ich Semmelbrösel auf unsere Maha Nanda Einkaufsliste setzen muss. Denn bei einem der seltenen Anfällen von Gusto auf heimatliche Geschmäcker könnte ich dann in naher Zukunft dem besten aller Kapitäne ein Wiener Schnitzerl auf hoher See kredenzen. Semmelbrösel sind aber sicher nicht auf den Kap Verden erhältlich, oder doch?

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Wiener Schnitzel

Die meiste Zeit wird uns wohl die Wiener Küche nicht fehlen, denn Christoph ist wie gesagt pflegeleicht und ich liebe sowieso das Durchprobieren und Durchkosten neuer Gerichte. Kennt ihr die wunderbare Szene im Film „Indien“ mit Josef Hader und Alfred Dorfer, in der Hader, erklärt dass er am liebsten Schnitzel isst, aber auch gern „außabochanen“ (gebackenen) Fisch und außabochanes Gemüse? Ein herrlicher Lehrstück in Sachen „So isst der Österreicher“.

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In Amsterdam: So viel Gouda…

Wir essen am liebsten international (Christoph gerne, ich dagegen mit Begeisterung), daher werden wir uns durch die Küchen alle Länder, die wir bereisen, schlemmen. Beginnen werden wir mit der friesischen Küche und da habe ich schon einiges lieben gelernt. So trifft es sich gut, dass wir sehr gern Käse essen und die Stadt Gouda nicht weit von Lemmer entfernt ist, dann gibt es natürlich Fisch in allen Variationen von Matjes über Lekkerbek bis Kibbeling.

Dieses Rezept werde ich unbedingt an Bord ausprobieren: Vlieländer Fischtopf

 

  • 500 g Kabeljaufilets
  • 700 g festkochende Kartoffeln
  • 1 Zwiebel
  • Petersilie
  • 1 unbehandelte Zitrone
  • 50 ml Weißwein
  • 25 g Butter

    • Die Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden.
    • In einem Topf mit Wasser bedecken, zum Kochen bringen und etwa zehn bis fünfzehn Minuten gar köcheln lassen.
    • Während dessen die Zwiebel schälen und in feine Ringe schneiden.
    • Die Petersilie waschen, gut trocken schütteln, die harten Stiele entfernen und das Grün fein schneiden.
    • Den Fisch in mundgerechte Stücke schneiden und mit Salz sowie Pfeffer würzen.
    • Die Zitrone gründlich unter warmem Wasser waschen, gut trocken tupfen und in dünne Scheiben schneiden.
    • Dann die inzwischen gar gekochten Kartoffelscheiben abgießen und abtropfen lassen.
    • Eine Auflaufform mit Butter ausfetten. Die gewürzten Fischstücke darin verteilen.
    • Dann die Zwiebelringe über den Fisch streuen und mit den Kartoffelscheiben belegen.
    • Die Kartoffeln mit Salz sowie Pfeffer würzen und mit der Petersilie bestreuen.
    • Den Fischtopf mit dem Weißwein beträufeln.
    • Die Butter in kleine Würfel schneiden und auf dem Auflauf verteilen.
    • Den Fischauflauf im heißen Backrohr etwa dreißig Minuten goldbraun braten.

Dazu mach ich einen bunten Salat. Goede Eetlust!

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Vis – Fisch: das  beste Rezept

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